IDH ehrt Medienvertreter in Bad Segeberg
9. Juni 2020 | Bad Segeberg
Ein Leben endet. Ein Trauerfall. Doch der Verlust eines Menschen kann zur Chance anderer werden. Denn mit einer Organspende kann ein Verstorbener zum Lebensretter werden. Da nicht immer festgehalten wird, wie ein Mensch zur Organspende steht oder stand, kommen in den Krankenhäusern sogenannte Transplantationsbeauftragte zum Einsatz. Was ihre Aufgaben sind, zeigte die NDR-Autorin Kati Bochow in einem Fernsehbeitrag. Die Interessengemeinschaft der Heilberufe Schleswig-Holstein (IDH) ehrte sie nun mit dem IDH-Medienpreis.
Wichtiger Beitrag in der Debatte um die Organspende
Mit ihrem Job-Porträt der Transplantationsbeauftragten und Neurochirurgin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel, Stefanie Wailke, veranschaulichte Bochow die Gratwanderung zwischen Trauer und Hoffnung (gezeigt am 1. Juni 2019). Wailke identifiziert auf den Intensivstationen potenzielle Spender, führt die Gespräche mit Angehörigen und organisiert die Spende. Bochows Beitrag verdeutlicht, dass die Aufgaben einer Transplantationsbeauftragten zeitaufwendig sind. Gleichzeitig besteht in dieser emotionalen Situation Zeitdruck: Es liegen nur wenige Stunden zwischen der Feststellung des Hirntods und der Einpflanzung des gespendeten Organs beim Empfänger.
„Nach wie vor brauchen wir in Deutschland einen offenen Umgang mit der Organspende. Frau Bochows Beitrag zeigt die Arbeit von Transplantationsbeauftragten und verdeutlicht gleichzeitig, wie wichtig eine Entscheidung zur Organspende ist. Damit ist ihr Beitrag ein wichtiger Baustein, der die Entscheidungsfreudigkeit der Bevölkerung nachhaltig verbessern kann“, begründete Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein (ÄKSH), die Auszeichnung der Journalistin. Auch Prof. Dr. Felix Braun, Leiter der Sektion Klinische Transplantation am UKSH in Kiel und ebenfalls Transplantationsbeauftragter, sprach sich für die Bedeutung des Beitrages aus. Es sei wichtig, dass die Sensibilisierung für die Organspende und die Rolle der Transplantationsmedizin neben den Debatten im Gesundheitswesen auch in den Medien stattfinde.
Der IDH-Medienpreis
Neben Kati Bochow waren Heike Kruse (ZDF heute journal) und Sibylle Haberstumpf (Ostholsteiner Zeitung) für den Medienpreis 2019 nominiert. Die IDH bedankt sich außerdem bei allen weiteren Bewerber*innen für die Zusendung der Medienbeiträge. Seit 2001 verleiht die IDH jährlich einen Medienpreis für unabhängige, kritische und fundierte Berichterstattung aus dem Bereich Gesundheit in Schleswig-Holstein. Der mit 2.500 € dotierte Medienpreis 2019 konnte im letzten Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden. Die nachgeholte Preisverleihung fand in diesem Jahr als Hybridveranstaltung und unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen in den Räumen der ÄKSH statt. Damit die IDH-Veranstaltung wieder in den gewohnten Rhythmus findet, wird der Medienpreis 2020 im September dieses Jahres verliehen.
Informationen zur IDH
Die Interessengemeinschaft der Heilberufe ist ein Dachverband der akademischen Berufsgruppen des schleswig-holsteinischen Gesundheitssystems. Die IDH besteht aus acht schleswig-holsteinischen Mitgliedsverbänden: der Apothekerkammer, dem Apothekerverband, der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, der Tierärztekammer, der Psychotherapeutenkammer und der Zahnärztekammer. Der Vorsitz des Verbandes wechselt jährlich. Dieses Jahr liegt der Vorsitz turnusmäßig bei der Tierärztekammer Schleswig-Holstein.
Bilder: ÄKSH
Medienpreis 2019 Bildergalerie
Preisträgerin Kati Bochow
Impressionen zur Preisverleihung 2019
Impressionen zur Hybridveranstaltung
Dirk Schnack (Moderator) und Kati Bochow
Prof. Dr. med. Henrik Herrmann (Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein) und Kati Bochow